Nach der Oberstufe steht für Jugendliche eine wichtige Entscheidung an: Entweder die Matura machen oder eine Berufslehre (duale Ausbildung) absolvieren. Wer von grauer Theorie genug hat und direkt ins Berufsleben starten möchte, ist mit einer dualen Ausbildung gut beraten. Dual ist ein anderes Wort für zweigleisig und bedeutet bei einer Ausbildung konkret: In ihrem Ausbildungsbetrieb erlernen die Lehrlinge die praktischen Grundlagen ihres Berufs. Und an einer Berufsschule wird ihnen das notwendige theoretische Wissen beigebracht. Die Berufslehre können Absolvent:innen in einer Unternehmung oder in der Verwaltung absolvieren.
Bewerbung für eine Ausbildung im Kanton
Schüler:innen haben bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz die Qual der Wahl. Das Lehrstellenangebot im Kanton ist nämlich riesig. Das Spektrum reicht von A wie Automatiker bis Z wie Zimmermann. Es ist für jede:n etwas dabei.Wer weiss, was er werden möchten, findet im Stellenportal von Jobs2Go freie Ausbildungsplätze bei regionalen Unternehmungen und Behörden. Ist eine passende Stelle gefunden, geht es ans Bewerben. Die meisten Arbeitgeber erwarten bei einer Bewerbung für eine duale Ausbildung diese Dokumente:
Anschreiben
Lebenslauf
Schulzeugnisse
Praktika-Zertifikate
Diese Dokumente müssen die Bewerber:innen auf der Website des Ausbildungsbetriebs hochladen. Nur die wenigsten grösseren Unternehmen und Behörden verlangen heutzutage noch Bewerbungen in Papierform. Aber es gibt auch Ausnahmen: Viele kleinere Firmen bevorzugen nach wie vor klassische Bewerbungsmappen mit ausgedruckten Unterlagen. In diesem Fall sollten die Bewerber nebst Anschreiben und Lebenslauf ausschliesslich Kopien und ihre Schulzeugnisse und Praktika-Zertifikate verschicken.Die Ausbildungsbetriebe schauen sich die eingegangenen Bewerbungen genau an. Nach ein paar Wochen, manchmal auch schon nach einigen Tagen, bekommen die Bewerber:innen entweder eine Absage oder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wer zu einem persönlichen Gespräch eingeladen wird, sollte sich intensiv vorbereiten. Typische Fragen im Vorstellungsgespräch sind:
Was reizt Sie an diesem Ausbildungsgang?
Warum wollen Sie Ihre Ausbildung in unserem Unternehmen absolvieren?
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Wer das Unternehmen überzeugt, bekommt einen Arbeitsvertrag! Bei einer Absage gilt: Kopf hoch, nach vorne schauen und sich bei der nächsten Firma bewerben.
Ablauf der dualen Berufsausbildung
Die duale Berufsausbildung verbindet Praxis und Theorie: Ob im Büro oder in der Werkstatt – im Betrieb lernen Lehrlinge alles, was sie wissen müssen, um ihren Beruf erfolgreich ausüben zu können. Der/die Ausbildungsleiter:in weist die Lehrlinge in ihr Aufgabengebiet ein und hilft ihnen bei der Ausführung. An einem oder zwei Tagen in der Woche gehen die Lehrlinge an die Berufsschule, wo sie die theoretischen Grundlagen ihres Berufs erlernen.
Die Berufsausbildung dauert in der Schweiz 2 bis 4 Jahre. Nach 2 Jahren erwerben die Lehrlinge das eidgenössische Berufsattest und – je nach Ausbildungsgang – nach 3 oder 4 Jahren das eidgenössische Fähigkeitszeugnis. Während der gesamten Ausbildung bekommen die Lernenden einen Lehrlingslohn, der mit jedem Lehrjahr steigt. Behörden bezahlen einen staatlich festgelegten Ausbildungslohn. In Unternehmen hängt das Gehalt in der Regel vom Berufsbild, der Branche, dem Arbeitsort (je grösser die Stadt, desto mehr Lohn) und der Unternehmensgrösse (je grösser, desto mehr Lohn) ab. Zudem steht Lehrlingen genau wie ihren ausgelernten Kolleg:innen mehrwöchige Ferien im Jahr zur Erholung zu.
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Nach der Berufslehre stehen einem alle Türen offen!
Mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis in der Tasche, ist man eine gefragte Fachkraft am Arbeitsmarkt. Die meisten Unternehmen wollen ihre Lehrlinge halten und bieten ihnen deshalb nach bestandener Abschlussprüfung einen festen Arbeitsvertrag mit einem attraktiven Gehalt an. Lehrlinge sollten im Hinterkopf behalten: In Zeiten des Fachkräftemangels sitzen Arbeitskräfte am längeren Hebel. Wenn ausgelernte Lehrlinge (aus welchen Gründen auch immer) nicht in ihrem Lehrbetrieb bleiben möchten, finden sie schnell eine Stelle in einer anderen Firma.
Wer auf der Karriereleiter weiter nach oben klettern möchte, sollte nach dem Lehrlingsabschluss noch eine höhere Berufsausbildung absolvieren. Möglich sind zum einen eidgenössische Prüfungen, entweder höhere Fachprüfungen (HFP) oder Berufsprüfungen (BP). Zum anderen bieten die sogenannten höheren Fachschulen (HF) und Fachhochschulen viele Optionen zur fachlichen Weiterqualifizierung.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, an der Abendschule die Berufsmaturität nachholen. Im Anschluss können die frisch gebackenen Maturand:innen an einer Hochschule bzw. Universität ein Bachelor-Studium starten. Für alle, die studieren und gleichzeitig weiterarbeiten möchten, empfiehlt sich ein duales Studium in ihrem Ausbildungsbetrieb oder einem anderen Unternehmen.
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